Was bedeutet „Ahura“?

Der Begriff „Ahura“ leitet sich von „Ahura Mazda“ ab und hat seinen Ursprung in der zarathustrischen Lehre. „Ahura Mazda“ bezeichnet den Herr des Lichts als Schöpfer der Welt. Er gilt als Repräsentant von Wahrhaftigkeit, Vernunft, Weisheit und als Herr des Lichts steht sein Name für Erleuchtung und ein Leben in Frieden und Einklang mit alle Lebewesen. Er gilt als Schöpfer und Quelle des Lebens sowie als höchste Stufe der Seinsentwicklung.

Ahura Mazda verlangt im Gegensatz zu vielen Gottfiguren vor und nach ihm nicht nach Opfern oder Geschenken, verlangt und erwartet keine besonderen Taten von den Menschen. Das Mittel der Angst als Bekehrungswerkzeug ist ihm fremd. In der zarathustrischen Lehre wird er als nachdenklich, ernsthaft, jedoch nicht bevormundend beschrieben. Statt Beichte und Abbitte  siehr er den freien Menschen mit Verantwortungsgefühl ausgestattet, dass solcherlei Rituale überflüssig macht.

Ahura Mazda gilt bei den Zoroastriern als höchste Kraft (Gott) und wird wie in den in den großen Weltreligionen als Schöpfer der Welt und aller Wesen und Dinge angesehen. Als Schöpfer ist er Anfang und Ende allen Seins, er ist weder böse noch rachsüchtig, er ist das Licht der Güte, das hell und strahlend die Menschen erleuchtet, die bereit sind, ihn mit dem Herzen zu erkennen und nicht mit dem Verstand.

ZARATHUSTRA

Zarathustra wurde etwa in der Zeit zwischen 1700 – 1400 v. Chr., also vor ca. 3700 – 3400 Jahren im Nordosten Irans (Gebiet Khorassan) geboren. Der Name Zarathustra wird verschiedentlich gedeutet, die wohl bekannteste Übersetzung ist „Einer, der ein leuchtendes Gesicht hat“.  Er gilt als Begründer des Zoroastrismus.

In der Geschichte der Welt ist Zarathustra mit seiner Art, die Welt zu verstehen, die erste Persönlichkeit, die den Glauben an einen Schöpfer (Ahura Mazda, Gott) als ein ethisch-moralisches Verständnis erfasst hat. Damit hat er sich selbst die Einzigkeit der Wahrheit bewusst gemacht und konnte den Menschen das Prinzip von Asha (=Repräsentation der Wahrheit, der Gerechtigkeit sowie kosmischer Ordnung) weitergeben. Dabei hat Zarathustra in keiner Weise die Behauptung aufgestellt, mit Gott, dem Schöpfer unseres Weltalls, je persönlich in Kontakt getreten zu sein. Da monotheistische Religionen aber vornehmlich auf dem Fundament beruhen, dass der Religionsstifter eine enge Verbindung mit dem Schöpfer der Welt einging, kann man die Lehre Zarathustras und die ihr zugrunde liegende Philosophie nicht in die Reihe dieser Religionen einordnen.
In den Überlieferungen hat Zarathustra stets von seinen eigenen Gedanken und Überlegungen gesprochen und ist nur über diesen Weg auf den Weltschöpfer gestoßen.