Es gibt mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Yogastile, die in ihrem Kern meist die bekannten Yogastellungen (Asanas) beinhalten. Du wirst bemerken, dass bei vielen Yogarichtungen ähnliche Beschreibungen zutreffen. So kannst Du bei allen Yoga Arten Begriffe wie Entspannung, Körperkräftigung, Ausgeglichenheit, Flexibilität, Klarheit… finden.
Hier werden dir einige Yogastile vorgestellt:
Hatha Yoga
Hatha ist ein sehr allgemeiner Begriff und Hatha Yoga ist sicher die populärste und bekannteste Yogaart. Im Hatha Yoga werden die Übungen eher langsam und achtsam aufgebaut, ein Nachspüren im Anschluss an eine Übung ist erwünscht. Von der Wortherkunft steht im Sanskrit die Silbe „Ha“ für die Sonne (Energie, erhitzend) und die Silbe „Tha“ für den Mond (Ruhe, kühlend). Somit steht der Begriff „Hatha“ dafür, einen Ausgleich zwischen zwei gegensätzlichen Energien zu schaffen. Meditation und Pranayama unterstützen mit den Asanas dabei, dieses Gleichgewicht zwischen den unterschiedlichen Kräften wiederherzustellen.
Kundalini Yoga
Die im Westen verbreiteste Form des Kundalini Yoga ist die, die von Yogi Bahjan gelehrt wurde. Im Unterschied zum Hatha Yoga erfolgt der Bewegungsablauf hier meist in dynamischer Art und Weise, wobei die Übungen auf den bekannten Asanas basieren. In vielen Meditationen werden gerne Mantren eingesetzt, auch Mudras und Bandhas sowie Pranayama finden Verwendung. In der Meditation als auch bei den Körperübungen kommen häufig Atemübungen wie Kapalabhati und Bhastrika zum Einsatz. Mit all diesen Praktiken wird die Erweckung der Kundalini Kraft am untersten Punkt der Wirbelsäule beabsichtigt, deren Aufsteigen durch die Chakren bis zum höchsten Chakra (Kronenchakra oder Sahasrara) zur Erleuchtung führen soll. Sehr wichtig ist hierbei, sich mit Reinigungsmethoden vorzubereiten, sodass Körper, Nadis, Geist uns Intellekt klar und rein sind.
Vinyasa Yoga
Übersetzen könnte man Vinayasa mit „auf eine bestimmte Art und Weise setzen, stellen, legen“, jedoch gibt es im Sanskrit aufgrund des hohen Sprachalters viele Möglichkeiten der Auslegung. Für die meisten ist Vinyasa ein Yogastil, der fließend mit der Atmung praktiziert wird und eine bestimmte Sequenz von Bewegungsabläufen synchron mit dem Atem fließen. Dabei werden verschiedene Asanas fortlaufend zu einem beständigen Flow verbunden, sodass auch der Begriff Vinyasa Flow geläufig ist. Es kann darunter auch eine Bewegungsmeditation verstanden werden, bei der die verschiedenen Formen nicht beständig sind und somit auch kein Festhalten erfolgt. Ein Prozess, bei dem das Werteurteil zwischen der Bedeutung, dem Entstehen und Auflösen einer Asana aufgehoben wird. Shunyata, die Leerheit oder auch Unbegrenztheit wird unterstützt und gefördert.
Ashtanga Yoga
Ashtanga (ashta anga) hat seinen Ursprung im Sanskrit und bedeutet „acht Glieder“. In den Schriften nach Patanjali werden diese acht Glieder benannt, die das yogische Leben bestimmen („der achtgliedrige Pfad“). Im Ashtanga Yoga werden die Positionen kraftvoll gehalten und durch von Atem, Energiefluß und Konzentration unterstützte Bewegungen miteinander verbunden. Dieser Yogastil ist sehr intensiv und gilt auch als Basis für das sogenannte Power Yoga, mit dem Unterschied, dass Ashtahnga Yoga eine festgelegte Reihenfolge der Asanas als Basis hat.